Gartenarbeit
meine Freizeit

Sommerblumen und frisches Gemüse

So macht selber säen glücklich & satt

von Fiona Amann (Kommentare: 0) , Foto: ©coco - stock.adobe.com

Endlich Frühling! Der Garten ruft und ich folge seinem Ruf nur allzu gerne. Es gibt schließlich viel tun: Die gröbsten Frühlingsarbeiten wie das Säubern der Beete oder der Rosenschnitt sind längst erledigt. Rasen, Stauden und Gehölze sind auch schon gedüngt.

Durch den kalten März ist heuer alles ein bisschen später dran. Doch während jetzt in den Beeten zwischen Tulpen, Traubenhyazinthen und Zierlauch kaum eine freie Lücke ist, wachsen in Saatkisten bereits zahlreiche Jungpflanzen für den Sommerflor.

Platz für junges Gemüse ist im kleinsten Garten

Niemand muss auf eigenes frisches Gemüse verzichten, nur weil er keinen Garten hat. Zucchini, Mini-Gurken, Buschbohnen, Stangenbohnen und Erdbeeren wachsen vorzüglich in Pflanzkübeln und machen kaum Mühe.

Zucchini und Gurken wachsen sehr schnell. Säe die großen Samen daher erst Ende April/Anfang Mai einzeln in 13er-Blumentöpfe. Schon nach 7 Tagen erscheint das Keimblatt. Nach den Eisheiligen pflanzt du die kräftigen Jungpflanzen einzeln in größere Pflanzkübel. So groß wie ein Putzeimer sollten diese Kübel schon sein. Je größer, desto geringer der spätere Gießaufwand.

Bohnen sind sehr kälteempfindlich und dürfen daher erst ab Mitte Mai in die Erde. Es heißt, die Bohnen müssen die Kirchenglocken hören, sonst kommen sie nicht. Heißt: Bedecke die Bohnen nur mit 1-2 cm Erde. Erst später, wenn die Pflanzen schon größer sind, werden sie angehäufelt. Dadurch werden sie standfester.

Stangenbohnen wachsen sowohl im Balkonkasten, als auch in Pflanzkübeln. Zum Klettern benötigst du allerdings eine Rankhilfe. Egal ob eine gespannte Schnur, Bambusstangen oder ein Baumpfahl im Garten, Stangenbohnen sind ganz fix oben.

Das Beste am Gemüseanbau im Garten ist jedoch die Ernte. Von Pflücken bis zum Kochtopf dauert es nur Minuten und das schmeckst du auch. Sei vorab gewarnt. Einmal eigene Buschbohnen und du willst sie jedes Jahr aufs Neue anbauen. Einmal Erdbeeren aus dem eigenen Garten genascht und du willst nie wieder Erdbeeren aus dem Supermarkt. Zwischen den einen und den anderen liegen geschmacklich einfach Welten.

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Erst abhärten, dann pflanzen

Nach den Eisheiligen (11.-15.05.) dürfen alle Sommerblumen und empfindliche Gemüsesorten raus in den Garten. Doch bevor es soweit ist, müssen sie erst langsam an die Sommerfrische gewöhnt werden. Dazu stellst du die Jungpflanzen an milden Tagen draußen an eine geschützte Stelle. Sie sollten anfangs weder direkt in der prallen Sonne stehen, noch im kalten Wind. Jungpflanzen bekommen schnell einen Sonnenbrand oder "erkälten" sich und kümmern dann. Abends stellst du die Pflanzen wieder ins Haus. Sobald die Temperaturen nachts über 10 Grad liegen, können die Jungpflanzen auch draußen bleiben. Warte die Eisheiligen ab und verfolge die Wettervorhersagen. Geht alles nach Plan, kannst du deine Blumenbeete ab Mitte Mai bepflanzen.
Zugegeben, bei mir dauert inzwischen einige intensive Gartentage, bis alle jungen Pflanzen an Ort und Stelle in den Beeten sind. Doch das ist mir egal. Ich gärtner nicht im Akkord, sondern will die wunderbare Zeit im Garten genießen. Wenn ich dann morgens aus dem oberen Fenster in den Garten schaue, beschert mir das schon den ersten Glücksmoment des Tages.

Wer viele Blumen im Garten haben will, sät jetzt selbst

Für Hobby-Gärtner beginnt die hohe Zeit der Gemüse- und Blumenaussaat schon Mitte März. Auf der Fensterbank und im beheizten Zimmergewächshaus sprießen dann bereits viele Sommerblumen wie Dahlien, Löwenmäulchen oder die entzückende Schwarzäugige Susanne. Das heißt jedoch nicht, dass es Ende April oder im Mai zu spät für die eigene Aussaat ist. Ganz im Gegenteil. Einige Pflanzen wachsen so schnell, dass sie erst Ende April oder Anfang Mai in die Erde gehören. Als da beispielsweise wären:

  • Schmuckkörbchen / Cosmea. Eine beliebte Sommerblume mit rosa, weißen oder zweifarbigen Blüten. Sie können Cosmea direkt ins Beet säen oder auch in eine Saatkiste.
  • Kapuzinerkresse: Es gibt rankende und niedrig wachsende Kapuzinerkresse mit orangen, aber auch mit cremeweißen, dunkelroten und sogar rosa Blüten. Das würzige Kraut ist nicht nur dekorativ, sondern auch äußerst nützlich und vielseitig verwendbar. Pflanze Kapuzinerkresse überall dort, wo Läuse dir den Spaß an so mancher Pflanze verleiden. Beispielsweise unter Hibisken oder in der Nähe von Rosen. Läuse stürzen sich lieber auf Kapuzinerkresse und lassen anderes dafür in Ruhe.
  • Trichterwinden: Diese einjährige Kletterpflanze keimt und wächst unter optimalen Bedingungen rasend schnell und bedeckt im Laufe des Sommers zwei Meter hohe Pfosten, Zäune und Obelisken mit dichten, herzförmigen Blättern und hübschen, großen Blüten in Weiß, Rosa, Blau und Violett. Trichterwinden blühen bis zum Frost und müssen dafür noch nicht einmal ausgeputzt werden. Ein Riesenvorteil für "faule" Gärtner. 
  • Ringelblumen: Auch diese Sommerblumen kannst du ganz einfach direkt ins gut vorbereitete Beet säen, oder in kleinen Blumentöpfen vorziehen. Niedrige Ringelblumen sind standfester und daher besonders pflegeleicht. Zusammen mit gelben Stauden-Sonnenhut (Rudbeckia) zauberst du mit den fröhlichen Ringelblumen ein strahlend schönes Sonnenbeet.
  • Bechermalven bezaubern bis in den Herbst hinein mit rosa, weißen und rosa-weiß gestreiften Trichterblüten. Die großen Samen kannst du entweder einzeln in Töpfen vorziehen, oder direkt ins Beet säen. Direkt im Beet gelingen diese Sommerblumen eindeutig besser, was ihren langen Pfahlwurzeln geschuldet ist.

Egal für welche Sommerblumen du dich entscheidest, sie alle bringen Farbe in den Garten und bescheren dir genussreiche Mittagspausen im Garten. Der Blick auf selbst gezogene Blumen macht glücklich, entspannt und motiviert zugleich. Purer Balsam für die Seele.

8 Tipps zur Anzucht schöner und kräftiger Sommerblumen

  1. Verwende für die Aussaat empfindlicher Blumen unbedingt keimfreie Aussaaterde. Ausnahme: Pflanzen, die direkt an Ort und Stelle gesät werden.
  2. Nutze eine Regenperiode, wenn du Blumen direkt ins Beet säen möchtest. Saatgut darf nicht austrocknen, sonst keimt es nicht.
  3. Weiche größeres Saatgut wie Bohnen, Kapuzinerkresse, Malven, Trichterwinden, Wicken oder Ringelblumen 1-2 Tage in Wasser ein. Dadurch ersparst du dir gut 7 Tage Keimzeit!
  4. Decke die Saatschale mit Folie oder Glas solange ab, bis die ersten Keimblätter erscheinen. Lüfte die Saatschale dennoch einmal täglich.
  5. Lies die Angaben auf der Samentüte und richte dich danach.
  6. Pikiere rechtzeitig, damit die Pflanzen buschiger wachsen. Knipse dazu mit dem Fingernagel oder mit einer Schere den Haupttrieb ab, nachdem sich das erste Blattpaar nach den Keimblättern gebildet hat. Wiederhole den Vorgang 1-2 Mal, falls sich die Pflanze nicht von alleine verzweigt.
  7. Halte die Jungpflanzen gleichmäßig feucht aber nicht nass! Die Erde darf zwischen zweimal Gießen oberflächlich ruhig abtrocknen. Die Pflanzen müssen lernen, ihr Wasser weiter unten zu suchen.
  8. Gieße die getopften Jungpflanzen gründlich vor UND nach dem Pflanzen ins Blumenbeet.

Und jetzt: Ab in den Garten!

Genug der Theorie. Geh raus in den Garten und überlege dir, wo demnächst welche Sommerblumen wachsen sollen. Mache dir eine Einkaufsliste für Saatgut, Aussaat- und Pflanzerde. Verwende leere Champignonschalen oder ähnliche Behälter als Saatkiste und dann geht's auch schon los. Ich wünsche dir viel Erfolg mit selbst gezogenen Sommerblumen und Gemüse.

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Fiona Amann

Kinder flügge und dann… endlich mehr Zeit für mich. Fiona Amann ist Texterin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihren Texten lüftet sie Geheimnisse aus ihrer gärtnerischen und fotografischen Schatzkiste und zeigt, wie bereichernd, gesund & spannend Leben mit Pflanzen ist.

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