Kosmetika ohne Parabene?
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Hormonelle Substanzen in Kosmetika

Wie werden sie eingesetzt und was bewirken sie?

von Beate Werthschulte (Kommentare: 0) , Foto: Freepik

Die meisten von uns benutzen täglich kosmetische Pflegeprodukte, angefangen bei Zahnpasta und Duschgel über Haarshampoo und Deo bis hin zur Körper- und Gesichtscreme. Seit einigen Jahren wird in der Öffentlichkeit verstärkt über hormonell wirksame Substanzen in Kosmetika und damit einhergehende mögliche Risiken diskutiert.

Bestimmt hast du auch schon davon gehört oder darüber gelesen, denn insbesondere die „ToxFox-App“ des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist gerade wieder in aller Munde. Vielleicht hast du sie selbst schon auf dein Smartphone geladen und ausprobiert. Mit dieser App – es gibt sie übrigens bereits seit 2013 – lassen sich kosmetische Produkte direkt im Geschäft scannen und auf hormonell wirksame Inhaltsstoffe überprüfen. Nach eigenen Angaben kann man inzwischen Auskunft über mehr als 83.000 Körperpflegeprodukte erhalten. Eine Studie des BUND, ebenfalls aus dem Jahr 2013, zeigt, dass rund ein Drittel aller Pflegeprodukte hormonähnliche Substanzen enthält, von denen einige im Verdacht stehen, Gesundheitsschäden zu verursachen, beispielsweise bestimmte Krebsarten.

Sind Parabene wirklich gefährlich?

Als ganz besonders kritisch im Hinblick auf ihre hormonelle Wirksamkeit gelten neben chemischen UV-Filtern, die deine Haut vor den schädlichen Effekten der Sonneneinstrahlung schützen sollen, Parabene. Es gibt unterschiedliche Arten, die in Kosmetikprodukten in der Regel als Konservierungsstoffe eingesetzt werden. Sie sollen gegen Keime wirken und sorgen somit dafür, dass beispielsweise deine Gesichtscreme lange haltbar ist. Wenn du dir nun Sorgen machst, dass Parabene deiner Gesundheit schaden könnten, dann solltest du wissen, dass sie überhaupt nur dann in Kosmetika eingesetzt werden dürfen, wenn sie durch das wissenschaftliche Komitee der Europäischen Union als gesundheitlich unbedenklich bewertet wurden und in der EU-Kosmetikverordnung aufgeführt sind. So hat das Gremium schon vor geraumer Zeit festgestellt, dass einige Parabene unbedenklich sind, wenn auf die Menge geachtet, also eine bestimmte Konzentration eingehalten wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 2002 gegründet zur Stärkung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, rät wegen der guten Hautverträglichkeit sogar von einem generellen Ersatz von Parabenen ab. Laut BfR bergen sie nämlich im Gegensatz zu anderen Konservierungsstoffen oftmals ein wesentlich geringeres Risiko für Allergien.

Vita Natura empfiehlt

Alternative Naturkosmetik

Wenn du dennoch unsicher bist und lieber auf Produkte, die Parabene oder chemische Sonnenschutzfilter enthalten, verzichten möchtest, bietet zertifizierte Naturkosmetik gute Alternativen. Produkte, bei denen du auf der Verpackung eines dieser Siegel – Ecocert, NaTrue, BDIH, demeter – findest, wurden ohne Parabene hergestellt. Bei Produkten, die ganz ohne Konservierungsstoffe produziert wurden, solltest du auf die Verpackung achten. Kaufe lieber eine Creme in einer Tube anstatt in einem Tiegel, denn dann ist die Entnahme deutlich hygienischer. Manche Hersteller von Naturkosmetik verwenden natürliche Konservierungsmittel wie beispielsweise Bioalkohol oder ätherische Öle. Zudem sollten Produkte ohne Parabene möglichst wenig Wasser enthalten, damit sie weniger anfällig für Keime sind. Übrigens, auch bei Sonnenschutzprodukten ohne chemischen UV-Filter wirst du bei den meisten Naturkosmetikanbietern fündig. Darüber hinaus bieten in letzter Zeit immer mehr konventionelle Kosmetikunternehmen Produkte ohne Parabene an – auf Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Wenn du noch mehr Informationen haben möchtest, dann interessiert dich bestimmt das Interview, das Professor Gilbert Schönfelder im Jahr 2013 dem Wochenmagazin DIE ZEIT gegeben hat. Er ist Toxikologe, Professor an der renommierten Berliner Charité und Vorsitzender der Kommission Hormontoxikologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Am Bundesinstitut für Risikobewertung leitet er seit 2012 eine Abteilung, die alternative Forschungsmethoden als Ersatz für Tierversuche bewertet. Er kommt in dem Interview zu dem Schluss, dass die App vom BUND Informationen für den Laien zusammenträgt, aber zur Risikobewertung kosmetischer Produkte nicht geeignet ist.

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Beate Werthschulte

Mein Name ist Beate Werthschulte. Ich bin PR-Beraterin und Journalistin und mit Herz und Seele Düsseldorferin. Ein guter Grund, für die größte Tageszeitung der Stadt zu schreiben. Gesundheit, Fitness und ein gepflegtes Äußeres gehören für mich zusammen – das möchte ich in meinen Blog-Beiträgen zeigen.

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