Selbstgemachte Geschenke aus Küche, Garten und Wollkorb
Weil Kreativität mehr Freude bringt als der Klick in den Warenkorb
von Fiona Amann (Kommentare: 0) , Foto: ©Fiona Amann
Ein Fuchs-Schal für das Enkelchen ist sehr schnell fertig, ein Plaid fürs Sofa braucht ein bisschen mehr Zeit – lohnt sich aber und ist später jahrelang im Kuscheleinsatz. Selbst gemachte Marmelade lieben alle sehr, überraschender und so vielseitig wie Preiselbeeren ist jedoch ein fruchtig-würziges Apfel-Chutney. Das Rezept dazu ist leicht und das Ergebnis überzeugt jeden Feinschmecker. Oder wie wäre es mit Chili-Salz für jemanden, der es gerne ein bisschen schärfer mag? Dazu gekörnte Gemüsebrühe, die ihren Namen auch verdient. Auf den Geschmack gekommen? Dann mal los ...
Selbstgemachte Geschenke aus dem Wollkorb
Kinder lieben bunte Schals mit Tierfiguren. Mamas finden diese Schlaufenschals vor allem praktisch, weil sie nicht gebunden werden und trotzdem dicht am Hals bleiben. Das Ende des Schals wird einfach vorne durch die integrierte Schlaufe im Kopf gezogen. Das hält und wärmt. Wenn du ein bisschen stricken kannst und ein Kind beschenken möchtest, dann ist Kinderschal Rotfuchs genau richtig. Selbst ungeübte Strickerinnen schaffen diesen Strickschal an zwei bis drei gemütlichen Abenden. Los geht’s:
Kinderschal Rotfuchs
- Material und Verbrauch: Merino Baby, insgesamt ca. 46 g bei Lauflänge 203 m/50 g
- Nadelstärke: 2,5 bis 3,5
- Maschenprobe: 28 M/32 R = 10 x 10 cm
1) Das wird der Kopf mit integrierter Schlaufe
Anschlag 32 M in Ecru/Weiß
6 Reihen kraus rechts stricken, danach beginnen die Abnahmen: Dazu in jeder Reihe: 1 Randmasche nur abheben, die 2. Masche abheben, die 3. Masche rechts stricken und die 2. Masche über die 3. Masche ziehen. Abnehmen bis nur noch 5 Maschen auf der Nadel liegen.
6 Reihen kraus rechts stricken, danach beginnen die Zunahmen: Dazu am Anfang jeder Reihe eine Masche zunehmen. Stricke aus dem Querfaden vor der 2. Masche einfach eine zusätzliche Masche heraus. Wiederhole die Zunahmen bis wieder 32 Maschen auf deiner Nadel liegen.
6 Reihen kraus rechts.
2) Jetzt werden Körper und Schwanz gestrickt
Strick weiter in kraus rechts und wechsel alle zwei Reihen zwischen Orange und Rot.
Nach ca. 45 cm im orange-roten Streifenmuster strickst du 10 cm in Orange mit 2 rechts, 2 links.
Für die Schwanzspitze wechselst du wieder zur Farbe Ecru/Weiß.
5 cm kraus rechts in Ecru, danach beginnen für die Schwanzspitze die Abnahmen: Dazu in jeder Reihe die 2. Masche abheben, die 3. Masche rechts stricken und die 2. Masche über die 3. Masche ziehen. Abnehmen bis nur noch 3 Maschen auf der Nadel liegen.
Abketten, Faden abschneiden und vernähen.
3) Ohren und Gesicht
Für die Ohren schlägst du jeweils 16 Maschen in Orange an, strickst 4 Reihen kraus rechts und nimmst dann in jeder Reihe jeweils 1 Masche ab. Die letzten 3 Maschen abketten, Faden abschneiden, vernähen und auf dem Kopf annähen.
Nähe 3 kleine schwarze Knöpfe für Augen und Schnauze an.
Schlage nun das untere Dreieck nach hinten und nähe es auf der Rückseite des Schals fest. Fertig ist dein Kinderschal Rotfuchs.
Kleine Variation: Die Ohren werden dank eines weißen Häkelrands noch plakativer. Dazu umhäkelst du die Ohren ganz zum Schluss mit zwei Reihen Kettmaschen.
Gehäkeltes Plaid aus Cotton-Merino
Der Winter ist noch lang und kalt, da kommt ein kuschelweiches Plaid fürs Sofa gerade recht – auch als Geschenk. Du meinst, das dauert zu lang, bis so eine Decke fertig ist? Nicht unbedingt. Entscheidend sind Muster und Dicke des Garns. Mein Vorschlag: Ein gehäkeltes Plaid im Wölkchenmuster. Du musst nur bis Zwei zählen, Luftmaschen und feste Maschen können – mehr ist es nicht. Heraus kommt eine griffige Decke, die zusätzlich durch ihren hübschen Bogenrand besticht. Ein Foto + Videoanleitung davon findest du hier.
- Material: Cotton-Merino
- Nadelstärke 4
- Lauflänge 110 m/50 g
So geht das gehäkelte Wölkchenmuster:
Anschlag: Eine sehr locker gehäkelte Luftmaschenkette mit gerader Maschenanzahl (teilbar durch 2)
1. Reihe: 2 Luftmaschen für den Rand. Die erste Luftmasche auslassen und in die zweite Luftmasche häkelst du: *1 feste Masche + 2 Luftmaschen + 1 feste Masche. 1 Masche auslassen*. Zwischen * und * wiederholen bis zum Ende der Reihe. Dann 2 Wendeluftmaschen für den Rand und die Arbeit zur zweiten Reihe wenden.
2. Reihe: In jeden Luftmaschenbogen der 1. Reihe *1 feste Masche, 2 Luftmaschen und noch eine feste Masche häkeln.*
Zwischen * und * ist das ganze Muster: Kein Zählen, kein Vertun, immer nur in den Luftmaschenbogen der vorhergehenden Reihe ein neues Maschenpäckchen häkeln aus einer festen Masche, zwei Luftmaschen und einer festen Masche. Nach dem letzten Maschenpäckchen einer Reihe zwei Luftmaschen zum Wenden häkeln, Arbeit wenden und das nächste Maschenpäckchen in das letzte der Vorreihe häkeln.
Tipp: Häkel den Luftmaschenanschlag sehr locker. Die Arbeit kringelt sich in der 1. Reihe ein, aber das gibt sich bereits in der 2. Reihe. Bleib also beim Häkeln völlig entspannt. Das klappt schon!
Köstliche Geschenke aus der Küche
Selbstgemachtes Apfel-Chutney mit Rosinen
Apfelchutney harmoniert pur wunderbar zu kurzgebratenen Putenfilets, Schweine- oder Rehmedaillons oder auch Käse und gebackenen Camembert. Es krönt Kartoffelpuffer und verleiht Gemüse-Curry-Gerichten eine fruchtig-pikante Note. Außerdem ist Apfel-Chutney perfekt, wenn die Apfelernte mal wieder viel zu gut ausgefallen ist. Die Früchte sollten noch fest und dürfen sogar leicht sauer sein.
Zutaten:
- 1,5 kg säuerliche Äpfel, geschält, vom Kerngehäuse befreit, gewürfelt
- 1 große Zwiebel, fein gehackt
- 100 ml Wasser
- 400 g brauner Zucker
- 1 TL Salz
- 250 g Rosinen, gewaschen
- 2 EL geriebenen oder fein gehackten frischen Ingwer
- 1 Zimtstange
- ½ TL Cayennepfeffer oder Chiliflocken
- 1 TL gelbe Senfkörner
- ½ TL schwarzer Pfeffer, im Mörser gestoßen
- 450 ml Apfelessig
So geht’s:
Fülle alle Zutaten in einen großen Topf und erhitze das Ganze zunächst bei niedriger Temperatur und unter Rühren bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.
Erhöhe dann die Temperatur und bringe das Chutney zum Kochen. Rühre stetig weiter bis nach wenigen Minuten das Chutney eine marmeladenähnliche Konsistenz annimmt. Entferne die Zimtstange und fülle das Apfel-Chutney bis zum Rand in saubere, am besten sterilisierte Twist-of-Gläser. Jetzt nur noch den Deckel fest zudrehen und die Gläser zum Abkühlen auf den Kopf stellen. Apfel-Chutney hält sich, wie selbst gemachte Marmelade, Monate und sogar Jahre.
Chilisalz aus eigenem Anbau
Der Sommer war perfekt für den Anbau wärmeliebender Chilis. Deine Ernte ist reichlich ausgefallen und nun möchtest du Freunde mit scharfen Schoten für die Küche beschenken? Nichts einfacher als das: Selbst gemachtes Chili-Salz ist schnell fertig und bei allen Köchinnen und Köchen sehr beliebt.
1. Schritt:
Chili trocknen. Das geht am leichtesten und besten in einem Dörrautomaten. Dazu Chili-Schoten in einer Schicht auf das Dörrtablett auslegen und den Automaten bei 50-60° C starten. Kontrolliere und wende die Schoten hin und wieder. Fertig getrocknete Chilis rascheln wie Seidenpapier und das Fruchtfleisch zerbricht leicht. Das Trocknen im Dörrautomaten dauert, je nach Dicke der Schoten, etwa 1-2 Stunden bei 60 Grad. Du kannst Chilis auch an einem Faden auffädeln und an einem warmen, luftigen Ort trocknen lassen. Das dauert, je nach Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit etwa 4-7 Tage. Oder du trocknest Chilis bei niedriger Temperatur (60-80 ° C) und Umluft im Backofen. Klemme einen Holzstiel oben zwischen Tür und Ofen, so dass Feuchtigkeit schneller entweichen kann. Leider funktioniert das Trocknen mit einer spaltweit geöffneten Tür aus Energiespargründen nicht mehr bei allen modernen Backöfen.
2. Schritt:
Sind die Chilischoten getrocknet, schneidest du die Stiele ab und füllst sie anschließend inklusive ihrer Kerne in einen Mixer/Universal-Zerkleinerer oder in eine Kaffeemühle und mahlst sie zu nicht zu feinen Chili-Flocken oder zu Chili-Pulver.
3. Schritt:
Zum Schluss mischst du das Chili-Pulver mit Meersalz und füllst es portionsweise in kleine Gläschen ab. Jetzt noch hübsch beschriften und fertig ist dein scharfes Weihnachtsgeschenk für Hobbyköche.
Vorsicht: Bitte Chili-Pulver nicht einatmen und beim Hantieren mit Chilis am besten Küchenhandschuhe tragen.
Vita Natura empfiehlt
Selbst gemachte gekörnte Gemüsebrühe
Hast du schon mal auf die Zutatenliste von gekörnter Gemüsebrühe gelesen, was da alles drin ist, was da nicht rein gehören sollte? Sehr viel Salz und Geschmacksverstärker, Aromen, Zucker und Zitronensäure. Von Gemüse, außer im (künstlichen) Aroma, keine Spur.
Bei selbstgemachter Gemüsebrühe hast du es selbst in der Hand, was außer echtem Gemüse tatsächlich drin ist.
Egal ob aus eigener Ernte oder aus dem Supermarkt: Wurzelgemüse hat im Herbst Saison, ist gesund und preiswert noch dazu. Besorge dir nach eigenem Gusto: Knollen- und/oder Staudensellerie, Karotten, Lauch, Petersilienwurzel, Zwiebeln, Liebstöckel + ggf. Knoblauch und Ingwer.
Vorsicht: Sellerie schmeckt sehr intensiv, sein Anteil sollte daher nur ein Drittel der anderen Gemüsesorten sein.
So geht’s:
Zerkleinere das gut gesäuberte Wurzelgemüse entweder mit einer feinen Gemüsereibe, der Küchenmaschine, in einem Entsafter, mit einem Fleischwolf oder mit einem sehr starken Mixer.
Danach lässt du die Gemüsemasse wieder trocknen. Also ab in den Dörrautomaten (1 Std. bei 75° C, 2 Std. bei 55° C) oder in den Backofen mit spaltweit geöffneter Tür.
Rühre ab und zu die Gemüsemasse und prüfe die Feuchtigkeit. Je trockner, desto sicherer und desto länger hält sich die gekörnte Gemüsebrühe.
So wird gekörnte Gemüsebrühe gebrauchsfertig und bleibt lange haltbar.
Mische feines Meersalz mit dem getrockneten Gemüse. Das Salz entzieht dem Gemüse noch die letzte Feuchtigkeit und nimmt dabei dessen Geschmack an. Sobald sich das Gemüsesalz durch und durch trocken anfühlt, fülle es in kleine, dicht schließende Gläser ab.
Selbst gemachte gekörnte Gemüsebrühe ist die perfekte Basis für Suppen und Soßen. Sie löst sich natürlich nicht so vollständig auf wie gekaufte, dafür ist sie aus richtigem Gemüse gemacht. Das darf man ruhig sehen – und schmecken.
Zum Schluss noch ein kleines Beauty-Geschenk aus der Küche – nur für dich:
Ein Pflege-Peeling mit Hefe
Zutaten:
1 Päckchen frische Hefe, 1 TL Salz*, 3 EL süße Sahne oder Milch.
Vermische alle Zutaten zu einem Brei und trage das Peeling gleichmäßig auf Gesicht (Augenpartie dabei auslassen!), Dekolleté, Ellenbogen und Oberarme auf. Am besten klappt das unter der Dusche. Massiere dich selbst mit dem Peeling und wasche es am Schluss mit warmem Wasser ab. Deine Haut fühlt sich anschließend samtig weich und gepflegt an.
Anstelle von Salz kannst du auch grobes Mandelmehl, Leinsamenschrot oder Heilerde verwenden. Die Hefe enthält viel Vitamin B und pflegt insbesondere unreine Haut, während Salz oder Schrot lose Hautschüppchen entfernen. Deine Haut sieht nach dem Peeling strahlend schön, gepflegt und rosig aus. Tipp: Wenn du zu unreiner Haut neigst, pflege sie wöchentlich mit diesem einfachen Hefe-Peeling.
Hast du noch weitere Ideen für selbstgemachte Geschenke? Ich freue mich über deine Anregungen in einem Kommentar!