Leben mit Hund, Katze oder Maus?
Wie Tiere uns physisch und psychisch gesund halten können
von Claudia Dechamps (Kommentare: 0) , Foto: ©Halfpoint - stock.adobe.com
Seit Urzeiten hält der Mensch Haustiere: zum Schutz, als Helfer bei der Arbeit, wegen der Wolle, der Milch und natürlich auch als Fleischvorrat. Dass das Zusammenleben mit Tieren auch noch eine psychologisch positive Wirkung haben kann, ist ungefähr seit dem 8. Jahrhundert belegt, wo man in belgischen Klöstern Hunde einsetzte, um geistig kranke Waisenkinder zu therapieren. Gut tausend Jahre später gibt es Aufzeichnungen aus einer Anstalt für Geisteskranke in England. Dort pflegten im 18. Jahrhundert die Patienten Gärten und hielten in diesen kleine Tiere. Die Mönche der Anstalt waren der Auffassung, dass „den in der Seele und am Körper Beladenen ein Gebet und ein Tier [hilft]“.
Streicheln beruhigt das Nervensystem
Die heilsame Wirkung, die von Tieren ausgehen kann, wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausführlich erforscht. In der Beziehung zu einem Tier zeigen sich viele Facetten, und man muss nicht erst krank sein, um vom Zusammenleben mit einem Tier zu profitieren. Das Lebewesen muss auch nicht über ein langes seidiges Fell verfügen. Obwohl das Streicheln nachweislich einen beruhigenden Effekt für den Menschen hat. Blutdruck und Herzfrequenz sinken, weniger Stresshormon Adrenalin wird ausgeschüttet, was sich wiederum positiv auf das vegetative Nervensystem auswirkt.
Immer ein Anlass für ein Gespräch
Verglichen mit dem Goldfisch punktet der Hund natürlich in vielerlei Hinsicht. Mit schiefgelegtem Kopf und treuherzigem Blick kann er wunderbare Zwiegespräche mit seinem Besitzer führen. Einsamkeitsgefühle verfliegen, wenn einem täglich ein treuer Vierbeiner um die Beine wuselt. Auch der Kontakt zu anderen Menschen fällt Hundebesitzern nachweislich leichter. Das Tier bietet immer Gesprächsstoff und schlägt Brücken zwischen Menschen, die sich sonst wahrscheinlich niemals näher kennengelernt hätten. Wissenschaftler der Universität Uppsala haben in einer groß angelegten Untersuchung festgestellt, dass die Sterblichkeit bei alleinstehenden Hundebesitzern während der zwölfjährigen Untersuchung um 33 Prozent geringer war und das Risiko für Herzinfarkte um elf Prozent niedriger als bei Alleinstehenden ohne Hund.
Der Mensch genießt bedingungslose Zuwendung
Bei einem Tier, sei es nun Hund, Katze oder Wellensittich, genießt der Mensch uneingeschränkte Aufmerksamkeit und bedingungslose Zuwendung, er trägt Verantwortung und wird gebraucht. Und diese Gefühle streicheln die Seele, Glück und Zufriedenheit stellen sich ein. Abgesehen von dem Spaßfaktor, den man mit einem vierbeinigen oder gefiederten Mitbewohner haben kann.
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Das Immunsystem wird gestärkt und die Stressresistenz erhöht
Ein Tier zu besitzen, tut Leib und Seele gut. Und das gesamte Immunsystem profitiert. So haben Ulmer Wissenschaftler in einem internationalen Forschungsteam herausgefunden, dass Männer, die in den ersten 15 Lebensjahre auf einem Bauernhof mit Nutztierhaltung aufgewachsen sind, psychosozialen Stress besser verarbeiten können als Männer, die ihre ersten 15 Lebensjahre in einer Großstadt mit über 100 000 Einwohnern und ohne Haustiere verbracht haben. Interessanterweise hatten die Landbewohner im Test zwar einerseits höhere Stresswerte als die Großstädter. Andererseits ließ sich das Immunsystem der Landbewohner nicht so stark zu einer Reaktion provozieren wie das der Großstädter, die in ihrer Kindheit keinen Kontakt zu Tieren hatten. Das Immunsystem der Landbewohner verkraftet also Stress besser als das der tierlosen Städter, stellten die Wissenschaftler fest.
Für Streicheleinheiten ins Katzencafé
Insgesamt bewegen sich Tierhalter mehr und haben meist auch weniger Übergewicht. Hier liegen natürlich wieder diejenigen vorn, die einen Hund als Fitnesspartner haben. Aber auch Pferdemenschen tun viel für ihre Gesundheit, weil sie bei jedem Wetter vor die Tür müssen, um ihren Liebling zu bewegen – auch wenn es „Katzen“ hagelt. Die Katzenbesitzer können sich über ein deutlich geringeres Herzinfarkt-Risiko und ein leicht geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, freuen. Und wenn der eigene Vermieter keine Katzenhaltung erlaubt, dann gibt es immer noch die Katzencafés, wo weiche, schnurrende Schmusekatzen auf Streicheleinheiten warten.
Gute Gründe für ein Leben mit Tieren
- Tiere sorgen für Entspannung – Streicheleinheiten bauen Stress ab
- Regelmäßiges Gassigehen mit dem Hund bringt ausreichend Bewegung in den Alltag – die 10.000 empfohlenen Schritte am Tag werden im Handumdrehen erreicht
- Tiere sind eine angenehme Gesellschaft und beugen Einsamkeit vor
- Ein Leben mit Tieren stärkt das Immun- und das vegetative Nervensystem
- Hunde- oder Katzenbesitzer haben ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Du interessierst dich dafür, wie du neben einem Leben mit Tieren dein Wohlbefinden steigern kannst? Dann könnte ein Ehrenamt oder soziales Engagement genau das Richtige für dich sein. Erfahre mehr darüber in dem Artikel Wer Gutes tut, lebt länger von Detlef Untermann