Mittelmeer-Diät senkt Blutzuckerwerte am besten
Mit der richtigen Ernährung können Diabetiker viel für sich selbst tun
von Monika Murphy-Witt (Kommentare: 0) , Foto: Freepik
Die Forscher werteten dafür mit Hilfe einer neuen Analysemethode Daten aus 56 Ernährungsstudien aus und konnten so die Effekte von neun verschiedenen Kostformen direkt miteinander vergleichen. Voraussetzung war, dass die Teilnehmer sich mindestens zwölf Wochen lang auf eine spezielle Art und Weise ernährten. Das Ergebnis: Mit der Mittelmeer-Diät lässt sich der Wert des Nüchtern-Blutzuckers – also die Menge an Blutzucker nach einer mindestens achtstündigen Essenspause – am effektivsten senken. Und auch der Wert des Langzeit-Blutzuckers (HbA1c-Wert) profitiert von dieser Kost. Dieser Wert, der anzeigt, wie hoch der Blutzucker in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war, lässt sich nur mit einer Low-Carb-Diät noch besser beeinflussen. Dabei wird weitgehend auf Kohlenhydrate verzichtet.
Gemüse gegen Übergewicht
Dass die mediterrane Küche gesund ist, ist schon länger bekannt. Cholesterinspiegel und gefährlicher Bluthochdruck lassen sich damit nachweislich ebenso senken wie das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch zum Abnehmen ist sie, wie vor einiger Zeit eine Untersuchung der Harvard Medical School gezeigt hat, optimal geeignet. Wer langfristig Gewicht verlieren möchte, ist damit auf einem guten Weg. Etwas, das auch für Diabetiker vom Typ 2 nicht unwichtig ist. Denn Übergewicht ist ebenso wie Bewegungsmangel ein wichtiger Grund dafür, dass die Körperzellen nicht mehr auf Insulin reagieren (Insulinresistenz) und so keinen Zucker aus dem Blut aufnehmen können.

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Gesunde Kombi
Italien, Südfrankreich oder Spanien – das, was im Mittelmeerraum auf den Tisch kommt, ist regional oft sehr verschieden. Gemeinsam ist allen mediterranen Speisekarten jedoch die Kombination aus viel frischem Gemüse und Salat, Olivenöl, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Fisch. Darin stecken eine Fülle an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen, wichtigen Ballaststoffen sowie gesunden Fetten. Ob Polyphenole aus Olivenöl oder Flavonoide in Lollo Rosso-Salat und Zitrusfrüchten, pflanzliche Eiweiße in weißen Bohnen und Kichererbsen oder ungesättigte Fettsäuren und Vitamine in Mandeln, Pistazien und Walnüssen, der Mix ist vermutlich das Geheimnis. Er scheint Entzündungen zu hemmen, Viren abzutöten und gefährlichen freien Radikalen entgegenzuwirken. Wichtig ist nicht ein einzelnes Nahrungsmittel, sondern immer die gesamte Mischung.
Lebensstil zum Wohlfühlen
Inzwischen vertreten Ernährungsexperten sogar die Meinung, dass es nicht unbedingt Auberginen und Olivenöl sein müssten. Auch bei uns heimische Gemüsearten wie Grünkohl und Leinöl passen ins Konzept einer gesunden pflanzenreichen Kost. Denn schon allein dadurch, dass statt zu vieler leerer Kohlenhydrate wie Kuchen und Kekse mindestens drei- bis viermal täglich Gemüse auf den Teller käme, ließe sich viel für die Gesundheit erreichen. Und noch etwas sollte man nicht außer Acht lassen: Die Mittelmeer-Diät ist mehr als Ratatouille und Dorade; sie ist Ausdruck eines Lebensstils, eines sozialen Erlebnisses. Vom Einkauf frischer, regionaler Zutaten auf dem Markt bis hin zum gemütlichen, stressfreien Essen in netter Runde prägen viele Facetten ein Ernährungsmuster, dessen einzelne Komponenten in Studien nur schwer auseinander dividiert werden können. Zum Wohlbefinden tragen sie mit Sicherheit alle bei. Schon deshalb sollten sich nicht nur Diabetiker etwas mehr mediterrane Lebensart angewöhnen – auch wenn die Nahrungsmittel dafür aus deutschen Landen stammen.
Rezepte aus der Mittelmeerküche gibt es bei der Deutschen Herzstiftung:
Feines Zucchinigemüse mit Tomaten und Schafskäse
Orangensalat mit Fenchel, Rucola und Feta
Kürbisrisotto mit gebratenem Forellenfilet
Für alle, die mehr Rezepte ausprobieren möchten, ist dieser Buchtipp genau das Richtige: „Sehr gut mediterran kochen“ von Christian Soehlke und Dorothee Boehlke-Lennert.
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