Was tun bei Arthrose?
Dem Gelenkverschleiß Paroli bieten
von Helmut Achatz (Kommentare: 2) , Foto: ©lOvE lOvE - stock.adobe.com
„Alt werden ist nichts für Feiglinge“ – den Satz prägte als Erste die amerikanische Film-Diva Mae West, viele, darunter auch Joachim Fuchsberger („Blacky“) haben die bedeutsamen Worte aufgegriffen. Jeder, der selbst in die Jahre kommt, weiß, was es heißt, wenn das Bücken schwerfällt und die Gelenke knirschen. Die Ärzte sprechen dann von Arthrose – ein Wort, das sich aus dem Griechischen Arthron für Gelenk ableitet.
Gelenkverschleiß fast schon eine Volkskrankheit
Gelenkverschleiß ist fast schon eine Volkskrankheit. Der Deutschen Arthrose-Hilfe zufolge leiden hierzulande rund fünf Millionen Frauen und Männer darunter – Tendenz steigend. Grundsätzlich kann es jedes der zwischen 300 und 400 Gelenke – auf so viel kommt Grey’s Anatomy Book – treffen. Aber am häufigsten kommt Arthrose bei Knie, Hüfte, Schulter, Händen, Fingern und Füßen vor. Ältere leiden häufiger unter einer Arthrose als jüngere. Bei einigen fängt es schon ab dem 50. Lebensjahr an, ab 60 sind laut Deutscher Arthrose-Hilfe dann mehr als die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen.

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Wenn der Stoßdämpfer abgenutzt ist
Es ist leicht nachzuvollziehen, dass die Gelenke besonders anfällig für Arthrose sind, die häufig stark beansprucht werden, das heißt, Knie, Hüfte und Hände. Die schützende Knorpelmasse zwischen den Knochen baut sich bei vielen Menschen soweit ab, dass – im Endstadium – Knochen auf Knochen reiben. Der Knorpel kann seine Funktion als Stoßdämpfer nicht mehr erfüllen. Der Knorpel schrumpft, wird brüchig, fasert, reißt ein und hält irgendwann der Belastung nicht mehr Stand. Die Folge sind Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen im Gelenk. Parallel dazu werden wird wir unbeweglicher, besonders nach einer längeren Ruhepause.
Wie Arthrose anfängt
Arthrose ist ein schleichender Prozess – erst tauchen die Beschwerden bei bestimmten Bewegungen auf, vergehen wieder, dann schmerzt das Gelenk immer häufiger, vor allem bei stärkerer Belastung. Kälte ist besonders ungünstig bei Arthrose.
Natürlich spielt das Alter eine Rolle, aber auch andere Umstände:
- Übergewicht
- Unfälle
- Übermäßige Belastung in Beruf und Sport
- Angeborene Fehlstellungen
- Krankheiten wie Rheuma
Fliesenleger und Fußballer
Bei übermäßiger Belastung denken die meisten vermutlich zuerst an Fliesenleger oder Bauarbeiter, aber auch Dauersitzen ist eine übermäßige Belastung. Profi-Fußballer sind besonders betroffen, wie der Fall Pierre Littbarski jüngst wieder bewies. Der Weltmeister von 1990, der laut „Süddeutscher Zeitung“ schon fast legendär ist für seine „krummen Gräten“, lebt mittlerweile mit Metallplatte im Knie. Er ist damit nicht allein, wie Münchner Ärzte am Klinikum der Universität München in einer Studie belegen. Im „Ärzteblatt“ haben sie analysiert, welchen Zusammenhang es zwischen Profi-Fußball und Kniegelenksarthrose gibt. Das Ergebnis fiel ziemlich eindeutig aus.
Die Deutsche Arthrose-Hilfe schätzt, dass bei etwa der Hälfte aller Arthrose-Patienten langjährige hohe Beanspruchung Schuld an der Krankheit hat, bei 30 Prozent Unfälle und 20 Prozent angeborene Schwächen oder eine Fehlform der Gelenke.
Schwimmen besser als Skifahren
Gegen das Alter ist niemand gefeit, die anderen Umstände lassen sich indes positiv beeinflussen. Gleichmäßiger Ausdauersport wie Schwimmen, Langlaufen, Nordic Walking oder Radfahren sind günstiger als Sportarten mit abrupten Bewegungen wie Tennis und Alpinskifahren, Fuß- und Basketball. Wer zudem weniger Gewicht auf die Waage bringt, hat bessere Chancen, Arthrose möglichst lang hinauszuzögern. Bei Übergewichtigen müssen die Knie und Hüften mehr Last tragen – schlecht für die Gelenke.
Knoblauch hemmt Arthrose
Auch das, was wir essen, spielt bei der Entstehung von Arthrose eine Bedeutung. Wer viel Fettes und Süßes ist, schadet den Gelenken; umgekehrt beeinflusst vitaminreiche und fettarme Ernährung die Gelenke. Die Wirkung von Diallyl Sulfat, das vor allem in Lauchgemüse (Zwiebeln, Knoblauch) vorkommt. Diallyl Sulfat hat nach einer Studie des King’s Kollege und der University of East Anglia knorpelerhaltenden Effekt.
Besonders gut geschützt gegen Hüftarthrose waren Patienten mit einem hohen Anteil an Lauchgemüsen, Zwiebeln und Knoblauch in der Ernährung. Ein besonderer Wirkstoff (Diallyl Sulfat), der in Lauchgemüsen enthalten ist, hat auch im Labor bereits seine knorpelerhaltende Wirkung gezeigt. Die „Ernährungsdocs“ vom NDR haben sogar eine Arthrose-Diät erarbeitet, in der Obst und Gemüse, Fisch und Milch sowie Milchprodukte empfohlen werden.
Was, wenn der Ernstfall eingetreten ist?
Vorbeugen ist das eine, was aber tun, wenn die Arthrose schon fortgeschritten ist? Die Gelenke besser schonen? Nein, im Gegenteil. Trotz Schmerzen, sollten Betroffene niemals gelenkschonendes Training scheuen. Schließlich werden die Gelenkknorpel erst durch Bewegung optimal mit nährstoffreicher Gelenkflüssigkeit versorgt. Wie aber bleiben wir beweglich oder werden wieder beweglich? Ohne Fleiß, kein Preis – das gilt auch für das Ringen gegen Arthrose. Spezielle Übungen helfen bei Arthrose, neben der ärztlichen Behandlung. Doch welche Übungen sind bei Arthrose-Beschwerden in Knie, Hüfte und Schulter ratsam?
Erst den Arzt fragen
Also gleich zuhause mit Arthrose-Übungen anfangen? Nein, erst mit Arzt oder Physiotherapeuten reden. Der Arzt muss erst klären, wie weit der Gelenkverschleiß schon fortgeschritten ist. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder ein Magenetresonanztomographie (MRT) lassen der „Apotheken Umschau“ zufolge Anzeichen von Arthrose gut erkennen.
Oberstes Ziel der Arthrosebehandlung ist natürlich, die Gelenkfunktion zu erhalten. Wenn Bewegen aber mit Schmerzen einhergeht, dann helfen laut „Ratgeber Muskeln Gelenke Knochen“ entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente – ergänzt durch hochdosiertes Vitamin E.
Mit Medikamenten allein ist es aber nicht getan. Der Physiotherapeut sollte mit ins Boot geholt werden. Zu seinem Repertoire gehören ferner Kälte- und Wärmetherapie, Hydro- sowie Balneotherapie. Wichtig ist vor allem die aktive Mitarbeit des Patienten.
Arthrose-Übungen für Knie, Hüfte und Schulter
Spricht nichts dagegen, eignen sich laut vorunruhestand.de gezielte Arthrose-Übungen, um Gelenke von Beinen, Hüfte und Schulter zu kräftigen und zu mobilisieren. Jeder kann mit diesen Arthrose-Übungen selbst starten. Wichtig ist, dranzubleiben. Es kommt drauf an, sie präzise und regelmäßig auszuführen – am besten täglich. So viel Zeit sollte sich jeder nehmen. Sollten Schmerzen auftreten, das Training abbrechen. Die Gelenke immer nur so weit strecken und beugen, dass dies ohne Probleme und ohne Schmerzen möglich ist, um Verletzungen zu vermeiden.
Wie ist es bei dir, bietest du dem Gelenkverschleiß Paroli? Lass uns deine Erfahrungen, Anregungen oder Fragen in einem Kommentar da!
Kommentare
Kommentar von Leipold |
Bewegung bewegung
Kommentar von Roswitha Hettrich |
Arthrose in beiden Knien.