Frische Sommerkräuter
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Frische Sommerkräuter für Küche und Hausapotheke

Sommerliche Kräuter-Rezepte, die schmecken und zudem gut für Gesundheit und Wohlbefinden sind

von Fiona Amann (Kommentare: 0) , Foto: ©galitskaya - stock.adobe.com

Endlich Sommer. Endlich wieder frische Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon ernten. Bis zum Johannistag am 24. Juni haben alle Kräuter ihr Wachstum vorläufig abgeschlossen und enthalten dann die meisten ätherischen Öle und Wirkstoffe und somit ihren vollen Geschmack. Deswegen solltest Du den Johannistag fest ins Visier nehmen, wenn Du selbst gepflückte Kräuter konservieren möchten. Nicht umsonst wird der Johannistag auch „Tag der Heilkräfte“ genannt.

Bei Küchenkräutern, die Du direkt verwendest, spielt der Erntemonat hingegen eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, zwischen Kräuterbeet und Küche liegen nur ein paar Schritte. So gehen die wertvollen Inhaltsstoffe, Frische und Geschmack unterwegs nicht verloren.

Bio-Kräutertee aus dem eigenen Garten ist lecker und gesund

Trinkst Du gerne Kräutertee? Dann kultiviere doch Deine Lieblingskräuter einfach im eigenen Garten. Pfefferminze wächst schnell und zuverlässig im Halbschatten und solange Minze im Pflanzkübel wächst, wandert sie auch nicht ungefragt quer durch den Garten. Gleiches gilt für die beliebte Zitronenmelisse. Minze und Melisse pflückst Du am besten kurz vor dem Aufblühen. Holunder- oder Lavendelblüten kannst Du ebenfalls problemlos selbst kultivieren. Der Vorteil: Du weißt stets, was drin steckt. Abgesehen davon schmeckt reiner Kräutertee aus dem eigenen Garten um Klassen besser, als gekaufter Beuteltee. Hier geht's zum selbstgemachten Pfefferminztee.

Wenn du mehr übers Gärntern erfahren möchtest, wird dir dieser Artikel sicher auch gefallen: So gelingt der Start in die Gartensaison auf dem Fensterbrett – Praxistipps für die Aussaat zu Haus

Frische Kräuter zum Direktverzehr

Schnittlauch ist das beliebteste Küchenkraut der Deutschen. Kein Wunder, er wächst problemlos sowohl im Beet, als auch im Blumentopf, muss nur geschnitten werden und macht jedes Butterbrot zum Festessen. Sogar seine hübschen Blüten sind essbar und toppen jeden Salat. Du willst weitere unkomplizierte Kräuter? Bitteschön:

Kapuzinerkresse:

Pflanze Kapuzinerkresse ins Beet. Blüten, Blätter und in Essig eingelegten Knospen sind essbar, schmecken ähnlich scharf und würzig wie Kresse. Zudem ist Kapuzinerkresse eine giftfreie, biologische Wunderwaffe im Kampf gegen Läuse.

Thymian

Ihn solltest Du ebenfalls stets zur Hand haben. Einerseits zur Abwehr von Schnecken im Garten. Andererseits zum Aromatisieren herrlich schmackhafter Sommergerichte wie mediterranes Ofengemüse, würzige Tomatensoße oder auch für selbstgemachtes Gyros. Der typisch „griechische“ Geschmack entsteht durch zerdrückte Fenchel- und Kreuzkümmelsaat – und eben durch Thymian.

Petersilie und Dill

Passen in jedes Salatdressing oder runden den gegrillten Fisch beim Familienessen ab. Auch in einer Kräuterbutter dürfen die Kräuter nicht fehlen. Hacke dafür alle Kräuter klein und zerdrücke mit einer Gabel etwa 2 EL Kräuter in 125 g weiche Butter. Kräuterbutter kannst Du auch gut einfrieren.

Vita Natura empfiehlt

Erfrischende Kräuterlimonade für die ganze Familie

Mit frischen Sommerkräutern kannst Du auch sehr einfach schmackhafte, erfrischende Kräuterlimonade selbst herstellen. Ideal für kleine und große Gäste.

Rezept

Für 2 Liter Kräuterlimonade benötigst Du 750 ml Apfelsaft, 3 Zweige Basilikum, 4 Zweige Minze, 6 Zweige Zitronenmelisse, 2 Bio-Zitronen, Zitronenabrieb einer halben Zitrone, weitere Kräuter wie Salbei, Rosmarin nach Wunsch, dazu ggf. 1 EL Wacholderbeeren für eine würzig herbe Geschmacksnote. So geht’s:

  • Koche zunächst den Apfelsaft auf. Gib gewaschene Kräuter und zerstoßene Wacholderbeeren dazu und nimm dann den Topf vom Herd.
  • Jetzt Zitronen auspressen und zusammen mit Zitronenabrieb dazu geben und für eine Stunde ziehen lassen.
  • Anschließend filterst du den Kräutersud durch ein feines Sieb (Teesieb, Kaffeefilter, Mulltuch) und lässt den Sud im Kühlschrank abkühlen.
  • Jetzt nur noch mit Mineralwasser auffüllen und in hübschen Gläsern servieren.

Auf den Geschmack gekommen? Wie wäre es mit Minz-Sirup und einem köstlichen Longdrink, den Du daraus zaubern kannst?

Kräuter in Essig einlegen und konservieren

Estragon-Essig ist ein Klassiker für die gute Küche. Beliebt für Sauce Hollondaise, Soßen und Salatdressings und ganz einfach selbst gemacht: Frische, gewaschene und in Küchenkrepp trocken gerollte Estragonzweige in eine saubere Flasche füllen, 2 TL schwarze Pfefferkörner, 1 TL Senfkörner und 1 TL Piment dazu geben. Essig einmal kurz aufkochen, 2 Minuten sieden und danach auf 40° C abkühlen. Anschließend füllst Du den noch warmen Essig (Weinessig, Apfelessig oder Sherryessig) auf die Kräuter und Gewürze und stellst die Flasche für drei Wochen auf die Fensterbank in die Sonne. Ab und zu Schütteln nicht vergessen. Nach drei Wochen kannst Du den Estragon-Essig verwenden. Fülle den Essig zuvor durch ein engmaschiges Sieb in eine zweite Flasche. Fertiger Estragon-Essig hält sich kühl und dunkel gelagert gut drei Jahre.

Du magst andere Kräuter und Gewürze lieber? Lege die Sommerkräuter ein, die Dir am besten schmecken. Die Herstellung bleibt gleich. Wichtig ist nur, auf Hygiene zu achten.

Beinwell-Tinktur zur äußerlichen Anwendung gegen Prellungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkschmerzen

Grabe im November die Wurzeln von echtem Beinwell (Symphytum officinale) aus und wasche sie gründlich. Schneide die Wurzeln in etwa 5 cm lange, geviertelte Stücke und fülle sie in eine sauber ausgespülte Flasche. Anschließend füllst du die Flasche mit 40 prozentigem Alkohol auf. Korn, Obstler oder Wodka tun es auch. Schüttel die Flasche ein- bis zweimal täglich und stelle die Flasche zum Ziehen an einen sonnigen Platz. Am besten dort, wo Du sie nicht vergisst. Nach ca. sechs Wochen enthält die Tinktur genügend Inhaltsstoffe und kann verwendet werden. Siebe die fertige Tinktur durch ein feines Sieb und fülle sie anschließend in kleine dunkle Flaschen aus der Apotheke.

Was ist besser: Wilde Kräuter vs. Kräuter aus dem Garten?

Bleibt die Frage, ob Du auch wild wachsende Kräuter für Deine Küche oder für die Hausapotheke verwenden solltest? Es kommt darauf an. Lindenblüten oder Holunderblüten kannst Du natürlich auch in freier Natur sammeln, sofern die Bäume nicht an stark befahrenen Straßen stehen. Gleiches gilt theoretisch auch für Kräuter vom Acker oder Straßenrand. Aber weißt Du, welcher Kater, Hund oder Fuchs dort ebenfalls gewesen ist und diese Stelle markiert hat? Weißt Du, ob der Bauer das Feld nebenan gespritzt hat, wann und mit was? Nur bei Kräutern aus dem eigenen Garten oder Blumenkasten kannst Du relativ sicher sein, dass nichts drin ist und nichts dabei ist, was Du nicht willst. Das sollte Dir Deine Gesundheit schon wert sein.
Falls ein bestimmtes Kraut noch nicht im Garten oder im Balkonkasten wächst: Jede Apotheke besorgt getrocknete Kräuter aus geprüft sicherer Quelle für Dich und in der regionalen Gärtnerei findest Du reichlich Auswahl an frischen Bio-Küchenkräutern zum Pflanzen und Genießen.

Wenn Du noch nicht mit dem Gärtnern angefangen hast, wird dich dieser Artikel endgültig überzeugen: Die neu entdeckte Lust am Gärtnern – Entspannung, Bewegung und gesunde Ernährung

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Fiona Amann

Kinder flügge und dann… endlich mehr Zeit für mich. Fiona Amann ist Texterin, Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. In ihren Texten lüftet sie Geheimnisse aus ihrer gärtnerischen und fotografischen Schatzkiste und zeigt, wie bereichernd, gesund & spannend Leben mit Pflanzen ist.

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